Wenn Sie Mutter sind und die Geburt Ihres Kindes als sehr belastend erlebt haben, kann eine Traumatherapie für Sie hilfreich sein.
Eine Geburt ist etwas völlig Natürliches - doch Schmerzen, Hilflosigkeit und Angst können bei einer jungen Mutter nachhaltige Spuren hinterlassen.
Bei vielen Frauen verblasst nach und nach die Erinnerung. Doch manche zeigen die typischen Symptome einer Traumatisierung.
Das Erlebte scheint auch Monate später immer noch ganz nahe zu sein.
Es gibt Erinnerungslücken, sie können schlecht schlafen, die Beziehung zum Kind und manchmal auch zum Partner leidet. Ängste erschweren die Bewältigung des Alltags.
Wenn Frauen das Gefühl haben, die Geburt nicht richtig verarbeiten zu können, sollten sie sich möglichst bald Hilfe holen.
Oft ist Abhilfe schon durch wenige Gespräche und die Anwendung von traumtherapeutischen Methoden, wie z.B. EMDR möglich.
Bei einer Geburt können auch frühere Traumata wachgerufen werden.
Bislang unbewusste Ängste kommen wieder zum Vorschein.
Das Erleben bei der Geburt triggert etwas, mit dem die Frau in diesem Moment nicht umgehen kann.
Auch hier ist traumatherapeutische Begleitung sinnvoll, um als Mutter wieder stabil zu werden und vor allem auch die eigenen Trauma nicht an das Kind weiterzuvererben.
Nicht jedes schlimme Erlebnis löst ein Trauma aus.
Oft können die Kinder, vor allem wenn sie eine stabile Eltern-Kind-Bindung haben, die Ereignisse ohne Folgeschäden verarbeiten und daran sogar wachsen.
Aber auch für die Eltern sind z.B. bedrohliche Krankheiten des eigenen Kindes extreme Belastungssituationen, die traumatische Spuren hinterlassen können. Manchmal brauchender sie Hilfe, um wieder stabil für ihr Kind da sein zu können. So werden ihre Ängste nicht zurück an das Kind übertragen.
Wenn Eltern mit dem Erlebnis des Kindes besser umgehen können, findet das Kind ganz oft auch zu seiner inneren Ruhe zurück.
Oft übertragen wir als Eltern auch eigene Probleme oder erlebte Traumata auf unsere Kinder.
Kinderseelen sind empfindlich und unbedingt auf einen guten stabilen Halt angewiesen. Deshalb reagieren sie wie kleine Seismographen auf Belastungen ihrer Eltern und machen sie zu ihrem eigenen inneren Thema, ohne daran aber etwas lösen zu können.
Die „Lösungsstrategien“, die sie oft entwickeln (Unruhe, Bettnässen, Wutanfälle, Ängste, Lügen, Stehlen) belasten das Familiensystem dann zusätzlich.
Häufig hilft es den Kindern, wenn die Eltern für sich selbst Unterstützung suchen und ein anstehendes Thema bearbeiten. Die wiedererlangte Ruhe der Eltern überträgt sich auf das Kind und kann das Problem lösen, ohne dass mit dem Kind direkt gearbeitet werden muss.
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